Schule – Förderungsunterricht
Förderunterricht
Du bist gut, wie du bist
Die Waldorfpädagogik geht davon aus, dass jedes Kind seine eigene Persönlichkeit entwickelt – in seinem eigenen Tempo, in einer individuellen Abfolge von Fortschritten, Übergangsphasen, vielleicht auch Rückschritten. Nur eins ist sicher: Der Versuch einer Standardisierung der Kindesentwicklung wird dem einzelnen Kind nicht gerecht.
Das Kind sehen, nicht die Klasse
Was aber tun, wenn ein Kind nicht klarkommt, mit dem Stoff nicht mithalten kann, sich Probleme beim Rechnen, Schreiben, Lesen ergeben? Klassische Nachhilfe versucht, das Leistungsniveau eines Kindes auf das Niveau der Klasse zu heben, es fit zu machen für den fortlaufenden Unterricht. Das gelingt aber nicht immer über den Weg des Nachholens oder Übens von Unterrichtsinhalten.
„Jedes Kind stellt sich selbst in diese Welt. Es will den Platz finden, an dem es sein Bestes entfalten kann. Jedes Kind braucht deshalb das Gefühl, dass es richtig ist, wie es ist. Bevor wir etwas unternehmen, versuchen wir, die geistige, emotionale und körperliche Situation des Kindes zu verstehen und hinter die Symptome zu blicken. Wir müssen wissen, wer da vor uns steht, damit das Kind genau die Unterstützung und die Zeit bekommt, die es für seine Entwicklung braucht“, sagt Förderlehrer und Lerntherapeut Michael Thoma vom Förderkreis.
Interdisziplinärer Ansatz
Der Förderkreis besteht aktuell aus drei Personen unterschiedlicher Professionen – neben dem Förderlehrer gehören ihm eine Heileurythmistin und eine Klassenlehrerin an. Im Rahmen dieses interdisziplinären Ansatzes werden Informationen aus verschiedenen Sichtweisen auf ein Kind zusammengebracht, sodass sich ein ganzheitliches Bild ergibt.
In der Zusammenarbeit mit Klassenlehrern und Eltern wird gemeinsam eine mögliche Lern- und Entwicklungsbegleitung besprochen. Die vereinbarten Förderungen finden dann ein bis zweimal in der Woche für jeweils eine Schulstunde während des Schulunterrichts in Einzel- oder Gruppenarbeit außerhalb des Klassenzimmers statt.
Bei Bedarf auch in höheren Klassen
Der Förderunterricht ist derzeit für die Klassen 1 bis 6 angelegt. Natürlich steht der Förderkreis bei Bedarf nach Unterstützung und Beratung auch den oberen Klassenstufen zur Seite.