Kleinkindbereich
  • Foto: Ildikó Dietrich-Woitge

Kleinkindbereich

Hineinwachsen in den Rhythmus des Lebens

Die Kleinkindgruppen (Spatzen und Meisennest) stellen sich vor
Die Kinder im Kindergarten der Kleinkindgruppe sind zwischen 1,5 und 3,5 Jahre alt. Ihre Bedürfnisse unterscheiden sich noch deutlich von denen der Kindergartenkinder.

Die Erzieherinnen werden während der Betreuungszeit zu einer ergänzenden Bindungsperson. Somit sehen sie sich als Unterstützer/innen der Familien, indem die Kinder ihre eigene Entwicklungszeit haben und sichere Beziehungsverhältnisse aufbauen können. Dies wird gewährleistet durch kompetente erwachsene Vorbilder, die ihre Lebenswelt in der Kita so gestalten, dass die Kinder sich gesund und geschützt entwickeln können.

Zusätzlich sehen die Erzieherinnen ihre zentrale Aufgabe darin, Vertrauen aufzubauen – zueinander, zu sich selbst und in die Welt.

Unsere wichtigste Aufgabe ist es, sich das Vertrauen der Kinder zu verdienen, und zwar immer wieder.“

—Zitat einer Erzieherin der Kleinkindgruppe

Verlässlicher Rhythmus
Ein verlässlicher Rhythmus mit festen Ritualen ist das Fundament der Arbeit. So beginnt der Tag regelmäßig ab 8 Uhr mit einer Freispielzeit mit anschließendem Frühstück ab 9.00 Uhr – angelehnt an den anthroposophischen Getreidekalender.

Gestärkt wird der Rhythmus auch durch den immer wiederkehrenden Tagesablauf und Jahreszeiten, die die Erziehungskünstler/innen mit Handgesten/Fingerspielen, Liedern und Geschichten begleiten.

Zusätzlich gibt es weitere „Kollegen“, wie die zwei Wollzwerge Pit und Jan im Spatzennest das Handpuppenschaf Grete, das ab und zu zu Besuch kommt, um ein Lächeln auf das Gesicht der Kinder zu zaubern.

Nach dem Frühstück folgt eine zweite Freispielzeit drinnen. In dieser Zeit werden die Kinder liebevoll gepflegt und können ihre Sinnes- und Lernerfahrungen im Spiel mit den gezielt ausgesuchten und von den Erzieherinnen vorbereiteten Spiel- und Naturmaterialien machen.

Begleitete Übergänge
Nach dem ausgiebigen Ankommen in beiden Nestern geht es zur dritten Freispielzeit in den Garten.

Die Übergänge im Tagesablauf werden dabei achtsam begleitet, und jedes Kind bekommt seine Zeit, um die eigene Selbstwirksamkeit zu erfahren und zu stärken.

Garten
Neben dem angrenzenden Kindergarten befindet sich unser schöner kleiner Garten. Angelegt mit Hügeln, Sandkasten, Wiese, kleinem Beet und Obstbäumen können die Kinder ihre unteren Sinne pflegen und stärken, zum Beispiel den Gleichgewichtssinn, den Wärme- und Kältesinn sowie den Tastsinn.

Holzgeräte, wie Pikler-Kletterbogen, Rutsche und Leiter, ergänzen das Bewegungsangebot.

Zum Ende der Gartenzeit, gegen 11.20 Uhr, beginnt die Aufräumzeit, die mit einem immer wiederkehrenden Lied begleitet wird und den Übergang unterstützt.

Mittagessen und Mittagsschlaf
Zum Mittagessen gibt es vegetarische Vollwertkost vom Berliner Cateringservice Naturalmente.

Ein Teil der Kinder wird nach dem Mittagessen abgeholt. Die übrigen machen nach dem Mittagessen einen Mittagsschlaf und werden dann zwischen 14.00 und 14.30 Uhr abgeholt.

Behutsame Eingewöhnung und ein Pausentag
Um dem gewohnten Rhythmus des Kleinkindes nicht abrupt einen anderen entgegenzusetzen, stehen nach dem Aufnahmegespräch eine behutsame Eingewöhnung und ein Hausbesuch von der Erzieherin bei dem neuen Kind an.

„Gewohnter Rhythmus und vertraute Rituale geben Sicherheit und Halt. Wenn wir also einige Charakteristika wie das Frühstücksangebot aus dem häuslichen Rhythmus übernehmen können, fällt den Kindern der Übergang während der sechs- bis achtwöchigen Eingewöhnungszeit leichter“, erklärt eine Erzieherin. Zusätzlich ist auch ein Pausentag in jeder Woche üblich.

Wichtiger Pausentag
Ein Pausentag pro Woche ist im Konzept fest verankert. Die innerfamiliären Bindungen der frühen Kindheit sind die wichtigste Basis für eine gesunde Entwicklung des Kindes. Das Kleinkindalter ist eine wichtige und prägende Zeit, die in einem ausreichenden Maße von den Eltern begleitet werden soll.

Der Pausentag dient der familiären Integration und Regeneration der Kleinkinder, die eine intensive, anregende Zeit in ihrem Krippenalltag erleben. Außerdem hilft der Pausentag insbesondere Kindern unter drei Jahren einen sanften Einstieg in eine noch sehr neue und ermüdende Gruppensituation.

Herzlich willkommene Zaungäste
Zum Ende der Kleinkindzeit sind die Erzieherinnen im Sinne einer sanften Eingewöhnung in den Kindergarten begleitend tätig – eine Situation, in der Wehmut und Freude aufeinandertreffen.

Die größte Bestätigung dieser Arbeit ist es, dass die ehemaligen Kleinkinder anfangs täglich an den Zaun des Kindergartens zu Besuch kommen. Diese Besuche werden mit der Zeit weniger, aber die Bindung und Freude bleiben.