Wie wird aus dem ersten Blick durch einen Theodolit eine maßstabsgerechte Karte? Was bedeutet es, ein Lot zu fällen? Wie genau muss eine Längenmessung sein? Und welche Aufgabe hat der Lattenrichter?
All diese Fragen können die Schüler und Schülerinnen der 10. Klasse nach ihrem zweiwöchigen Vermessungspraktikum zweifelsfrei beantworten, haben sie doch vom Einschlagen der 24 Fluchtstangenpflöcke über das Winkel-, Längen- und Höhenmessen, das tägliche Rechnen bis hin zum Zeichnen einer Karte im Maßstab von 1:650 alle praktischen Schritte durchlaufen und damit aus einer Idee Wirklichkeit werden lassen.
Als Basislager diente die Herberge in Blankensee nicht weit vom gleichnamigen See, von dem eifriges Geschnatter und lautes trompeten hunderter Gänse und Kraniche herüber wehte. In der ersten Woche ging es zweimal täglich in das 20 Minuten Fußmarsch entfernte NaturParkZentrum am Wildgehege Glauer Tal. Das dortige Außengelände war als Vermessungsfeld gut geeignet. In den Seminarräumen der Herberge wurden dann alle Daten zusammengetragen, Winkel berechnet, Polygonnetze gezeichnet und nach und nach alle vermessenen Objekte zeichnerisch dargestellt. Das Ergebnis waren 25 Karten, die sich in ihrer zeichnerischen Gestaltung alle voneinander unterschieden. Eines hatten sie aber gemein – sie waren alle maßstabsgerecht und exakt gezeichnet.
Bei so viel Messen, Rechnen, Zeichnen und Nachdenken bedurfte es immer wieder einer kreativen Ablenkung – täglich wurde gesungen und getanzt, das Wetter ließ Beachvolleyballspiele zu und wer am Tag noch nicht genug gelaufen war, schlenderte am Abend noch einmal zum Bohlensteg am See und blickte in den Sonnenuntergang.
Dass alle Schülerinnen und Schüler wohlbehalten zum Praktikumsort und auch wieder zurück kamen, nicht nur die acht Radfahrer, ist den vielen Eltern zu verdanken, die zum Gelingen der Praktikumsfahrt aktiv beitrugen und die Ergebnisse ihrer Kinder bei einer abschließenden Präsentation bestaunen konnten. Ein großer Dank an alle!
(T. Popp, K. Kaschek, J. Kavalakkatt)