
Am Dienstag, dem 04. November 2025, stellten die Schülerinnen und Schüler der elften Klasse am Potsdamer Luisenplatz ihr Aktionskunst-Projekt vor. Bei der Präsentation war auch die neue Potsdamer Oberbürgermeisterin Noosha Aubel anwesend. Der Termin der Veranstaltung fiel hierbei nicht zufällig auf diesen Tag, denn genau vor 36 Jahren fand hier die größte Demonstration in der Geschichte Potsdams statt, bei der über 25.000 Menschen gegen die DDR-Diktatur protestierten.
Unsere Gruppe, bestehend aus der elften Klasse, den Lehrerinnen Frau Petzold und Frau Hesse, die das Projekt geleitet und organisiert haben, sowie einigen Projektschülern der Oberstufe, traf kurz vor zehn Uhr am Luisenplatz ein. Die 23 Plakate, die die elfte Klasse gefertigt hatte, wurden auf zwei parallel zu einander stehenden Baum- und Laternenreihen an Schnüren aufgehängt. Die Plakate enthielten Forderungen, Wünsche und Themen der Jugend, die sich an die Politik und die ältere Generation richteten. Sie sollten die Menschen dazu anregen, darüber nachzudenken, welche Welt sie den zukünftigen Generationen hinterlassen wollen.
Schon bald fand sich einen kleine Gruppe von Personen ein, unter ihnen auch ein Zeitzeuge der Demonstration vom 04. November 1989. Nachdem die Plakate vollständig aufgehängt waren, traf die neue Potsdamer Oberbürgermeisterin Noosha Aubel ein, die als Ehrengast geladen war, um sich die Aktion anzusehen und mit den Künstlerinnen und Künstlern der elften Klasse zu sprechen. Aubel begrüßte zunächst alle Lehrerinnen, Schüler und Teilnehmer. Anschließend hielt sie eine kurze Rede, in der sie das Projekt lobte und betonte, wie wichtig es sei, dass sich die Jugend mit Forderungen und Bedenken in die Gesellschaft einbringt.
Nach ihrer Rede sprach die Lehrerin und Projektleiterin Frau Hesse über das Projekt und die historische Demonstration vom November 1989. Sie erzählte dabei von den mutigen Bürgerinnen und Bürgern, die friedlich gegen die DDR-Diktatur und für mehr Freiheit auf die Straßen Potsdams gingen, von ihrem Mut, der die Geschichte unseres Landes für immer veränderte, aber auch von der Angst, die viele zu dieser Zeit spürten. Ein Schüler der elften Klasse sagte anschließend noch einige Worte zur Idee und Umsetzung des Projektes. Nach den gehaltenen Reden kamen Schüler, Lehrer, Beobachter und die Oberbürgermeisterin miteinander ins Gespräch über die Aussagen der Plakate und der dahinterstehenden Visionen.
Frau Aubel zeigte sich während der Veranstaltung sehr nahbar und suchte interessiert das Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern. Die Plakate waren künstlerisch in vielen Farben gestaltet und trugen Aufschriften wie „Investiert in Bildung = Investiert in Zukunft“, „Nie wieder ist jetzt!“ oder „Egal wo wir herkommen, wir sind alle Menschen“. Im Verlauf der Veranstaltung wurde ein großes Transparent-Banner am Eingangsgebäude des Parkhauses am Luisenplatz aufgehangen. Es erinnert an den 04. November 1989 und zeigt eine Schwarzweiß-Fotografie des Platzes vor 36 Jahren mit tausenden Demonstranten. Einige Schüler hielten eine Fahne mit der Aufschrift „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ hoch, dem Motto einer Reihe von Schulen, darunter auch unserer Waldorfschule. Nach etwa einer halben Stunde verließ Noosha Aubel, nach einigen Selfies, die Veranstaltung, da sie am Abend des selben Tages offiziell in ihr neues Amt eingeführt wurde. Damit endete die erfolgreich verlaufende Veranstaltung. Die Plakate hingen noch eine Woche am Luisenplatz und konnten dort von Passanten besichtigt werden.
Die Forderungen der 11. Klasse wurden in Artikeln auf der Rathaus-Seite und im „Tagesspiegel“ gewürdigt:
→ 520 | Erinnerung an größte Demonstration in Potsdam im Herbst 1989 | Landeshauptstadt Potsdam
→ Luisenplatz in Potsdam: Schüler gestalten Plakate in Anlehnung an die Großdemo 1989
(Valentin, 10. Klasse)