Die dritte Klasse entschied sich in ihrer diesjährigen Bauepoche, eine Trockenmauer und einen Sitzkreis auf dem Gelände des Schulgartens zu bauen. Viele Eltern haben dabei geholfen, federführend waren Albrecht Schade und Georg Köhler.
Dieses Projekt beinhaltet einige sinnvolle und schöne Eigenschaften: Der von Wildwuchs überwucherte Erdwall an der Grenze zum Schulhof bekam mit der Mauer eine Struktur schaffende Barriere. Ausgangsmaterial waren zu großen Teilen regional typische Bruchsteine, womit eine wertvolle Eigenschaft die Mauer entstand: ein neuer Lebensraum für viele Kleintiere und Pflanzen.
Da Trockenmauern ohne Mörtel gebaut werden, entstehen so Fugen und Hohlräume für z. B. Echsen, Spinnen und Insekten. Für sie bietet solch eine Mauer die ideale Rückzugs-, Jagd- und z. T. frostfreie Überwinterungsmöglichkeit. Pflanzen, Moose und Flechten siedeln sich in den Fugen und Ritzen der Steine an und schmücken die Mauer zunehmend auf natürliche Weise.
Das Baumaterial war schon reichlich vorhanden, denn die Reste von allen möglichen Bauprojekten auf dem gesamten Schulgelände konnten dafür verwertet werden (=Ressourcenschutz). Unsere Trockenmauer sollte außerdem durch Lehmelemente ergänzt werden (Lebensraum für Insekten, z. B.Wildbienen, Hummeln etc.).
Auch beinhaltete dieses Bauprojekt vielfältige Tätigkeiten und bot damit allen Kindern diverse Möglichkeiten sich einzubringen. Der Baugrund wurde erschlossen und Baufreiheit geschaffen: Sträucher zurückgeschnitten, Stauden umgepflanzt, Gras gemäht. Anschließend wurde der Boden eingeebnet und große Gehwegplatten als Mauersole gelegt.
Baumaterialreste wurden von verschiedenen Orten des Schulgeländes geholt und die unterschiedlichen Steine, d.h. Ziegelsteine und Ziegelsteinbruch, Granitsteine etc., wurden zu einem stabilen Mauergefüge aufgeschichtet. Mit Steinscherben konnten unförmige Stein unterfüttert und größere Fugen gefüllt werden. Aus Tonmehl, Sand, Stroh und Wasser wurde Lehm gemischt und die Fugen teilweise mit Lehm verfüllt. Die Mauerkrone wird durch Granitplatten – zum Schutz des Mauerwerkes – beschwert.
Sitzkreis für Schulgartenunterricht
Um für den Gartenbauunterricht in Zukunft einen geeigneten Platz zum Sitzen und Besprechen wichtiger Unterrichtsthemen zu haben, wurde noch ein Sitzkreis auf und vor die Mauer gebaut.
Auch hier konnten sich die Kinder wunderbar einbringen: Robinienpfähle auf die erforderliche Länge sägen, Löcher für die Pfähle graben, Pfähle in die Erdlöcher stellen, ausrichten und einschlämmen, Bretter aus Robinienholz passend sägen, auf die Pfähle schrauben und als letzte Arbeit alle Kanten rundschleifen.
Das Ergebnis?
Durch viele fleißige Hände wuchs die Mauer schnell in die Länge und ist nun so hoch, dass man bequem darauf sitzen kann. Diese Trockenmauer ist wirklich wunderschön geworden und vielseitig nutzbar für Mensch und Tier.
Als Mitglied des Geländekreises gibt es von meiner Seite ein riesengroßes Dankeschön für dieses grandiose, so kompetent begleitete und umgesetzte Bauprojekt! Es fügt sich harmonisch in das bestehende Gelände ein und wird sicherlich ein Ort, an dem Schüler sich gerne einfinden.
Danke, liebe Drittklässler.
(Eltern der Drittklässler: Albrecht, Tina und Teresa)