
Die 9. Klasse hat ihm Rahmen der Deutschepoche in Berlin ein Theaterstück besucht und einen Workshop durchgeführt. Zwei SchülerInnenbeispiele nehmen Sie und Euch nachträglich mit.
(Maren Petzold)
Jette:
„Am 1. April 2025 waren wir, die 9. Klasse, in Berlin bei einer Aufführung und einem theaterpädagogischen Workshop im Theater an der Parkaue. Den Workshop leitete Zaida Horstmann. Das Thema des Workshops war „Gefühle“. Zu Beginn haben wir ein paar Aufwärmübungen gemacht. Es folgte eine Spiel, das Fan-Schnick-Schnack-Schnuck hieß. Die Person, die verloren hatte, wurde zu einem Fan des Gewinners und musste diesen dann lautstark anfeuern. So entstand eine sehr laute Runde.
Nach einer kurzen Pause, stellte Zaida Stifte und Papier in die Mitte des Raumes. Wir suchten uns jeder einen Stift und ein Papier aus und setzen uns dann an eine gemütliche und einsame Stelle des Raumes. Zaida Horstmann diktierte und seinen Satzanfang: „Die Welt in meinem Kopf…“.
Zu diesem Satz konnte man Sätze oder Stichworte schreiben, das war ganz offen. Wichtig war aber, dass man nie mit dem Schreiben aufhören durfte. Zaida machte die Musik an und gab uns etwa sechs Minuten Zeit. Danach haben wir die Worte unterstrichen, die wir mit einer vertrauen Person teilen könnten. Dazu hatten wir dann auch nochmal Zeit. Für mich war das ein besonders schöner Punkt, dass wir Zeit bekommen haben, über die Welt in unserem Kopf zu schreiben.
Als nächsten Schritt sollten wir eine Gruppe finden und Gefühle sammeln, für die es keine passenden Worte gibt. Wir fanden zum Beispiel die „Kamera“, die ein Symbol dafür ist, dass man nach außen lächelt, obwohl man innerlich traurig und kaputt ist. Dann haben wir für eines dieser Gefühle ein Standbild gebaut und es den anderen präsentiert.
Hervorzuheben ist die Vielfalt und Abwechslung, so dass der Workshop für mich eine besondere und schöne Erfahrung war, weil ich sehr viel mitnehmen konnte und großen Spaß hatte. Ich fand, dass dabei viele kreative Ideen entstanden sind und es gab nie Momente der Langeweile. Ich habe mich immer sehr wohl gefühlt und das war Zaida auch wichtig. Das hat es einfach richtig schön gemacht und am Ende konnte ich mit vielen Eindrücken und einem positiven Gefühl nach Hause gehen.
Ich kann diesen Workshop definitiv weiter empfehlen für Menschen, die sich mehr mit Gefühlen auseinandersetzen oder sich selbst finden wollen.“
Ava:
„Wir sahen das Theaterstück „Tschick“ nach einer Romanvorlage des gleichnamigen Romans von Wolfgang Herrndorf. Das Stück wurde vom Deutschen Theater Berlin inszeniert und im Theater an der Parkaue in Friedrichshain aufgeführt.
Der Regisseur Alexander Riemenschneider hat mit seinem Team eine tolle Aufführung zustande gebracht. Die Bühne war nicht sonderlich groß, aber sehr geräumig. Sie war mit zwei nach oben gestaffelten Podesten bestückt, auf denen Kakteen standen und ein Gitarrist saß und E-Gitarre spielte.
Die DarstellerInnen haben das Stück mit viel wörtlichem Text aus dem Roman und sparsamen szenischen Darstellungen aufgeführt. Sie haben die Rollen von Maik und Tschick immer wieder getauscht, wodurch man gut aufpassen musste, um den Überblick zu behalten, wer gerade spricht. Sie haben mit lauter Stimme und wenig Requisiten die Geschichte anschaulich wiedergegeben.
Trotzdem hätte ich mir mehr Schauspiel und Bewegung im Stück gewünscht. Insgesamt fand ich das Stück dennoch gut inszeniert und besetzt. Die SchauspielerInnen waren mitunter vom Publikum genervt, mussten ihr Stück unterbrechen und um Ruhe bitten, da das Publikum wirklich sehr laut war und sogar respektlose Kommentare in Richtung Bühne äußerte.
Wir haben dieses Verhalten in der Klasse danach noch besprochen und haben es nicht verstanden.“