Das Jugendsymposion, liebevoll Jusy genannt, ist ein Treffen von Waldorfschülern aus allen Teilen des Landes – und ich war dabei!
Aber ehrlich gesagt wusste ich, als ich am Donnerstag den 09.06. losgefahren bin, noch gar nicht wirklich, was mich erwarten würde. Ich hatte nur diesen Vorschlag von meinen Klassenbetreuern bekommen, mich dort mit einem Essay zu bewerben und habe das einfach gemacht. Und siehe da! Plötzlich sollte ich nach Kassel fahren.
Ich ging mit einem merkwürdigen Gefühl auf die Reise. Aber es war viel besser, als ich es erwartet hatte! Wobei der Donnerstagnachmittag etwas anstrengend war, denn wir hatten dort unseren ersten Vortrag, der etwas zu sehr mit komplizierten Wörtern und Formulierungen gespickt war.
Doch die Tage danach – die Veranstaltung ging bis Sonntag – waren sehr abwechslungsreich und spannend. Für das Jusy gibt es immer ein Überthema, zu dem man auch den Essay schreibt, will man am Jusy teilnehmen. Dieses Mal stand das Symposion unter dem Thema ,,sensus communis“, was soviel wie Gemeinsinn bedeutet.
Die Veranstaltungstage beginnen, mit Ausnahme des Donnerstags, immer um 9 Uhr und starten sowie enden mit einem Vortrag, der immer eine Stunde dauert mit anschließender 30 Minuten Fragen- und Diskutierrunde. Diese Vorträge werden von eingeladenen Gästen aus verschiedenen Bereichen gehalten. So hörten wir mit Blick auf den sensus communis Experten aus den Bereichen Wirtschaft, Architektur, Recht, Tierschutz und mehr. Doch natürlich, wie das bei Waldorfschulen so ist, ist nicht alles theoretisch. Es folgen je anderthalbstündige Seminare und Trainings, die man zuvor wählt, ebenfalls zu unterschiedlichsten Themen, die sehr praktisch gestaltet sind.
Für Mittagessen und Räumlichkeiten sorgt die Waldorfschule Kassel, die übrigens ein sehr großes, schön gestaltetes und sehenswertes Gelände besitzt. Auch ein Theaterbesuch am Samstagabend war eingeplant, mit exklusiver Führung hinter die Kulissen! So konnte man sehr viel Wissenswertes mitnehmen und auch den ein oder anderen neuen Blickwinkel vor Augen geführt bekommen.
Doch das Wertvollste meiner Meinung nach waren die neuen Begegnungen. Wir waren mindestens hundert Schüler aus allen Teilen des Landes – und das war großartig. So eine bunte, gemischte Gruppe macht es einem leicht, neue Kontakte zu knüpfen und Erlebnisse auszutauschen, wie ich es selten erlebt habe.
Also an alle Oberstufenschüler – falls ihr Interesse an Politik, Spaß an neuen Erfahrungen und Lust auf neue Begegnungen habt – ich kann das Jugendsymposion nur empfehlen! Und es findet halbjährlich statt, also das nächste Mal im Dezember. Ich hoffe, auf jeden Fall noch einmal dabei zu sein!
(Lina Mirow, 12. Klasse)