Rückblick: Podiumsdiskussion mit Annalena Baerbock

Am Montag, den 6. Februar, durften wir die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock an unserer Schule empfangen. Nachdem ihr Besuch zweimal verschoben werden musste, waren die TeilnehmerInnen des von Frau Hesse geleiteten Politik-Oberstufenprojekts froh, nun endlich mit dem Regierungsmitglied die erarbeiteten Themen besprechen zu dürfen.
Zu diesem Anlass kamen auch zwei Gymnasial-Klassen zu uns, deren SchülerInnen sich ebenfalls an der Fragerunde beteiligten. Leopoldine und Janusch (11. Kl.) führten durch die Veranstaltung, die so konzipiert war, dass drei SchülerInnengruppen jeweils 20 Minuten für ihr Themengebiet zur Verfügung standen, sodass sich Frau Baerbock immer wieder anderen FragestellerInnen gegenüber sah.


Zunächst stellten die Jugendlichen Fragen zum Ukraine-Krieg und dessen Folgen, so z. B. zu den Waffenlieferungen an die Ukraine, zu diplomatischen Gesprächen hinter den Kulissen und der Haltung der Ministerin zum ursprünglichen Pazifismus der Grünen, aber auch zum Problem der eingeschränkten Nahrungsmittel-Exporte. Die zweite ExpertInnen-Gruppe hatte sich auf das Thema Menschenrechte vorbereitet und sprach insbesondere die Lage in China an, aber auch das problematische Verhalten der europäischen Grenzschutzagentur Frontex.


Das dritte Thema war feministische Außenpolitik. Besonders im Verlauf dieser Runde wurde die Ministerin nach ihrem persönlichen Umgang mit scheinbar aussichtslosen Verhandlungssituationen gefragt, woraufhin sie äußerte, dass sie in solchen Fällen schaue, an welcher anderen Stelle den betroffenen Menschen dann geholfen werden könne, und sei es nur durch das Herstellen von Öffentlichkeit, was schon viel bewirken könne.

Angesichts der Vielzahl an Fragen, der Komplexität der Themen und der Kürze der Zeit entstand eher ein ausführliches Interview als eine Podiumsdiskussion, nichtsdestotrotz erlebten die Anwesenden eine hochinteressante und intensive Stunde, was der wachen Moderation, vor allem jedoch der ausgezeichneten inhaltlichen Vorbereitung der SchülerInnen zu verdanken war, deren Fragen auf einem recht hohen Niveau ansetzten. Frau Baerbock nahm alle Fragen und die darin zum Ausdruck kommenden Anliegen ernst und bemühte sich, auf für SchülerInnen verständliche Weise zu antworten und zeigte sich am Schluss sichtlich beeindruckt von der Qualität der Fragen.

Eine kleine Gruppe Erwachsener demonstrierte mit einem Friedenslied vor der Schule gegen die Waffenlieferungen an die Ukraine.

Schon einen Tag später erreichte die TeilnehmerInnen des Oberstufenprojekts übrigens eine Gegeneinladung zu einem Besuch im Bundestag, die erfreut angenommen wurde.

(Mattis Enderlein (11. Kl.), Jan Wandtke (L), Fotos: I. Dietrich-Woitge (E))