Im Geschichtsunterricht von Kl. 13 ist eine Exkursion vorgesehen. Für das letzte der drei Prüfungsthemen, Kalter Krieg, wählten wir einen weltweit einzigartigen, aber bei uns nicht so bekannten Gedenkort: das einzige Untersuchungsgefängnis des sowjetischen Geheimdienstes außerhalb von Russland.
In Potsdams Leistikow-Straße, damals im „Russischen Städtchen“ gelegen, wurden sowohl Russen als auch Deutsche unter üblen Bedingungen gefangen gehalten. Männer wie Frauen, einige noch nicht 18 Jahre alt, wurden zumeist der Spionage, Sabotage oder „antisowjetischen Propaganda“ angeklagt; Geständnisse wurden auch unter Folter erzwungen.
Das häufigste Urteil lautete 20 oder 25 Jahre Zwangsarbeit in im Lager Workuta nördlich des Polarkreises. Es wurden ebenso Todesurteile gefällt, sogar für Jugendliche. Die Ausstellung rekonstruiert Einzelschicksale, man kann Zeitzeug*innen hören.
(S.Hesse)