Unser Landwirtschaftspraktikum verbrachten wir auf der Juchowo-Farm in Nordpolen.
Von Anfang an fühlte sich der Hof für uns vertraut an und wir lebten uns schnell ein.
Die Arbeit begann meistens um 8.00 Uhr und war in vier Bereiche aufgeteilt: Garten, Feld, Stall und Hauswirtschaft.
Im Bereich des Gartens gab es den Kräutergarten und die zwei Gewächshäuser. In einem standen die Tomaten an langen Schnüren, ordentlich und in regelmäßigen Abständen. Das andere war das genaue Gegenteil. Zwischen sich am Boden entlangrankenden, teilweise zerfressenen Tomaten wuchsen bis zu 1 m hohe Wildpflanzen, welche auch schon über dem Mittelweg lagen. Der Grund dafür war, dass in den letzten Wochen hier keine Schüler gearbeitet hatten, und dieses Gewächshaus nur von einer Person geführt wurde.
Hier jäteten wir, banden Tomaten hoch und ernteten Kürbisse.
Am Nachmittag verfütterten wir dann die Wildpflanzen an die Ziegen, Schafe und Hühner.
Als Demeter-Betrieb muss der Hof Obst anbauen. Da jedoch in Pommern Obst in großen Mengen wenig wächst, war die Juchowo-Farm mehr oder weniger gezwungen, Himbeeren anzubauen. Aber selbst bei diesen wuchs hier nur eine späte Sorte.
Das war unsere Beschäftigung im Kräutergarten: Himbeeren pflücken. Ein wenig langweilig, aber entspannend. Auch wenn man hinterher meist ziemlich satt war.
Auf dem Feld mussten wir Möhren ernten und Steine sammeln. Diese beiden Beschäftigungen waren die anstrengendsten. Reihe um Reihe des Feldes ablaufen und Steine bzw. Möhren in den Anhänger Des Traktors werfen. Nach fünf Stunden war man dann immer ziemlich erschöpft.
Im Kuhstall gab es zwei verschiedene Arbeiten: Füttern und Saubermachen. Das Gleiche bei den Schafen und Ziegen.
Die üblich Aufgaben in der Hauswirtschaft waren: fegen, wischen, aufräumen, abwaschen und Kuchen backen.
Ab 16.00 Uhr hatten wir immer frei und erholten uns von der Arbeit. Am Wochenende fuhren wir dann in die nahegelegene Stadt und zu dem größten Heidekrautfeld Europas.
Abends machten wir manchmal auch ein Feuer und aßen Stockbrot.
Im Nachhinein können wir sagen, dass wir auf jeden Fall einiges gelernt haben und nun in etwa wissen, was es heißt, auf einem Demeter-Hof zu arbeiten.
(Nanouk und Demetrius, 9. Klasse)