Florenz, die Stadt, in der die größten Renaissance-Künstler noch heute Scharen reiselustiger Menschen aus Asien, den USA und Potsdam anziehen, jene Stadt, in der zum Glück auch das Speise-Eis erfunden wurde (z.B. dunkle Schokolade mit bitteren Orangestücken), die Stadt also, die sich überall mit Dante schmückt, den sie einst selbst ins Exil trieb, war das Ziel der Kunstfahrt der 12. Klasse und ihres Lehrpersonals Maslowski, Stammler, Wandtke. Zwischen unseren erhebenden Gesängen hoch auf dem Hügel in San Miniato und unten zwischen Michelangelos Tag- und Nacht-Skulpturen in der Medici-Kapelle bahnten wir uns täglich unsere Wege vom Palazzo dei Ciompi, wo die Klasse residierte, durch die engen Gassen mit ihren David- und Botticelli-hungrigen Touristenströmen zu Giotto oder Ghirlandaio, zu Donatello oder Raffael, um ihre Werke mit Bleistift und Wasserfarben in unseren Skizzenbüchern zu verewigen (knipsen kann ja jeder).
Zur Erholung von Florenz ausgerechnet nach Venedig zu fahren klingt ein bisschen verrückt, aber der Plan ging voll auf, denn zum einen konnten wir uns auf der Biennale mit wirklich beeindruckenden und anregenden Werken zeitgenössischer Kunst konfrontieren und zum anderen wohnten wir weitab der selfiesüchtigen Gondelkundschaft in einem beinahe dörflichen Stadtteil im Südosten.
Viel Kunst, viel Leben, viel zu verdauen – von all den Eindrücken werden wir lange zehren.
(Jan Wandtke)