Der Kreisrichter, der Hospitalverwalter, der Schulinspektor, die Frau des Stadthauptmanns, der Diener des „Revisors“, Chlestakow, der Stadthauptmann, Dob- äh.. Bob-Schinskij, … – jede einzelne Figur eine irgendwie tragische in dem Stück über Korruption, Seilschaft und Willkür und bemitleidenswerte dazu – wäre da nicht… das Lachen!
Das Lachen, von dem der Autor behauptet, es wäre die eigentliche „ehrliche Person“ in seinem Werk. Das Lachen, das jede Figur auf der Bühne begleitet ohne dass sie sich selber auch nur im Geringsten komisch findet oder über irgendeinen Umstand ihres Schicksals auch nur grinsen würde.
Das Lachen, das uns Zuschauer:innen – und das Kleinkinder, Senior:innen, Jugendliche und Erwachsene – alle in ihrem eigenen Humor – durch die gesamte Länge des Stücks miteinander verbunden hat. Das Lachen, das unsere Verbindung als Publikum mit den Spieler:innen der 8. Klasse durchweg gehalten hat!
Das Lachen, was uns den Ernst der Lage voll erfassen ließ, uns ernsthaft Mitgefühl empfinden lässt und trotzdem einen Raum zwischen uns und dem, was da passiert, hält – einen Raum, der sich leicht und wohlig anfühlt (vielleicht sogar ein bisschen .. befreiend?).
Liebe 8. Klässler:innen, liebe LehrerInnen & lieber Jonathan-Regisseur, es ist spätestens jetzt Zeit „Dankeschön“ zu sagen vor allem für … das Lachen!
Wenn man sich so köstlich amüsiert über vier Abende hinweg, kommt man nicht umhin zu merken, dass eine neue Perspektive uns das Schauen und Miterleben und damit das Erkennen öffnet – das Lachen – ohne dass wir uns bloß in der Tragik der (damaligen) Gesellschaft und ihrer Umstände gegrämt, nur die Hälfte verstanden hätten und das Mitgefühl in der „eingefrorenen“ Schlussszene nicht so empfinden könnten. Dank der Inszenierung des Mai-„Revisors“ und dem sich immer mehr befreienden Spiel der Akteur:innen der 8. Klasse hat der Humor und sein Lachen (wieder einmal) eine Lösung aufgemacht und Abgründe überbrückt …
(L. Kustrimovic, E)